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Penclic B3 – die alternative Maus

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Point. Clic. Go. Repeat. Smile. Done.

So beginnt die Produktbeschreibung der Penclic Mouse B3 aus Schweden. Ganz so einfach ist es allerdings nicht – finde ich. Wer über Jahre hinweg mit herkömmlichen Kugel- bzw. Lasermäusen gearbeitet hat, dem wird es – ähnlich wie mir – sehr schwer fallen sich umzustellen. Ich habe die Penclic B3, die es aktuell noch nicht auf dem Markt zu kaufen gibt, nun bereits einige Tage im Einsatz und stelle dennoch immer wieder schmunzelnd fest, dass meine Hand unbewusst nach meiner Mighty Mouse sucht. Ich bin eben auch nur ein Gewohnheitstier…

Fakten

  • Höhe: 140 mm, unterer Teil: 44,1 x 20 mm
  • Gewicht: 41 Gramm
  • geeignet für Rechts- und Linkshänder (Unterschied zur B2)
  • unterstützte Betriebssysteme u.a. Windows XP oder höher, Mac OSX Version 10.1 oder höher und die meisten Linux/BSD-Varianten.
  • Bluetooth
  • arbeitet auf vielen Oberfläche
  • 3-Tasten und Scrollrad (auf der Verpackung steht 5 Tasten – das muss mir bei Gelegenheit jemand erklären…)
  • AAA 1.2V NiMH-aufladbare Batterie
  • Ladevorgang durch USB
  • Stand-by-Modus nach 10 Minuten
  • Dpi-Einstellung 800 / 1200 / 1600 (Geschwindigkeit des Cursors)
  • hat eine Reichweite von bis zu 5 m (Bluetooth)

Im Lieferumfang enthalten ist die Penclic, ein AAA 1.2V NiMH-Akku, ein USB-Kabel und eine kleine Tasche aus Samt zum sicheren Verstauen.

Der Hersteller verspricht eine hochpräzise Bewegung, die an die klassische Verwendung eines Stiftes angelehnt ist und betont das Vermindern von Hand-, Hals- und Schulterproblemen (RSI, Erkrankung des Bewegungsapparats und Nervensystems) durch eine falsche Verwendung und monotones Arbeiten mit Computermäusen.

Die Post war da

Ich hatte überhaupt noch nicht mit der Lieferung der Penclic gerechnet und war umso überraschter, als ich das Päckchen in meinen Händen hielt. Beim Auspacken war mein erster Gedanke ein „Uii die sieht toll aus in seiner Verpackung…“, gefolgt von einem „hm… die ist aber leicht… Plastik …made in China“, gefolgt von einem „…naja – mal gucken“. Und so viel sei vorweg gesagt: Meine Meinung über die Penclic hat sich im Laufe meiner Testtage recht positiv geändert.

Das große Auspacken

Die Inbetriebnahme der Penclic B3 ist denkbar simple: einfach den mitgelieferten Akku in die Penclic B3 einlegen und per USB-Kabel vollständig aufladen. Während des Ladevorgangs blinkt eine grüne LED. Ist der Akku vollständig geladen, leuchtet diese hingegen durchgängig grün. (Der Hersteller verspricht übrigens, dass der Akku bei täglicher Nutzung bis zu einen Monat hält.) Nach dem Ladevorgang dann den Ein- und Ausschalter (auf der Unterseite des Geräts) auf „ON“ stellen, die Connect-Taste drücken (bis eine blaue LED aufleuchtet) und am Computer die Bluetooth-Verbindung herstellen. Es ist nicht notwendig eine Software zu installieren, da die Penclic sofort als Maus erkannt wird (getestet am iMac, mit OSX 10). Über den DPI-Regler an der Unterseite der Penclic, lässt sich nun die Geschwindigkeit des Cursors einstellen (3 Stufen-Regelung). Zudem lassen sich die typischen Maus-Einstellungen über die Systemsteuerung am Computer vornehmen.

Weiter geht es nun mit der Suche nach der richtigen Position. Diese gestaltet sich im Gegensatz zum technischen Start als eher schwierig und man braucht eine ganze Menge Geduld, bis man die für sich perfekte Handhaltung gefunden hat. In meinem Fall dauerte es mehrere Tage. Durch Neigen und Drehen des Stiftes kann man den Winkel individuell an die eigene Finger- und Handhaltung anpassen. Je bequemer der Stift in der Hand liegt, desto präziser könnt ihr ihn nachher steuern. Der Zeigefinger sollte beim Penclic auf der rechten Maustaste liegen (er führt den „linken Mausklick“ aus), der Daumen hingegen liegt auf der linken Maustaste (und führt den „rechten Mausklick aus). Klingt verwirrend, ist aber eigentlich ganz einfach. Anspruchsvoll hingegen ist das gezielte einzelne Drücken der beiden Tasten. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich die Tasten einzeln betätigen konnte. Irgendwie übt man automatisch mit dem Daumen Gegendruck aus und betätigt anfangs zunächst immer beide Tasten gleichzeitig. Nach einer Weile funktioniert das aber auch problemlos. Für das Ausprobieren und Finden der richtigen Handhaltung, sollte man also ein wenig Zeit einplanen.

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Gewohnheitstiere haben es schwerer

Ich ertappe mich ständig dabei, wie meine Hand ins Leere greift und muss darüber immer wieder aufs Neue schmunzeln. Irgendwann müssten diese alten Gewohnheiten doch nachlassen? Man muss sich definitiv auf das Gerät einlassen und bereit sein, seine alten Muster zu durchbrechen. Das Unterlassen von „typischen Handbewegungen“, ist scheinbar ein größeres Problem für mich, als ich zunächst dachte.

Ich habe ungefähr 3 Tage lang versucht die richtige Handhaltung und die ideale Position zu finden, bei der ich mich wohl fühlte und bei der ich die Tasten und auch das Scrollrad gut und sicher bedienen konnte. Die ersten Tage hatte ich die Penclic direkt vor mir platziert, leicht seitlich eingedreht. Mittlerweile steht sie – so wie im Werbevideo sichtbar – auf der gewohnten Maus-Seite (bei mir ist das rechts) und ich halte und führe sie wie einen richtigen Stift. Ich muss mich mittlerweile auch nicht mehr sonderlich auf das Greifen oder Führen konzentrieren. Der Griff nach der Penclic ist auf einmal schon fast automatisiert. Auch die Tasten und das Scrollrad kann ich mittlerweile alle einzeln und meistens zielsicher bedienen. Endlich!

Apropos Scrollrad: hier verliert die Penclic B3 in meiner Bewertung leider einige Punkte. Vom 21sten Jahrhundert erwarte ich persönlich mehr, als nur ein Hoch-Runter-Scrollrad. Ich stelle fest, dass ich mit der Penclic B3 in meinen Fingern, immer häufiger auf den klassischen Scrollbalken zurückgreife und diesen als deutlich angenehmer empfinde, als das Scrollrad am Stift. Schade eigentlich – die Penclic hat doch gerade begonnen Spaß zu machen!

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Positiv, aber nicht überragend

Langsam macht sich bei mir ein angenehmes Gefühl breit und ich empfinde die Maus nach einigen Tagen Übungszeit als durchaus brauchbar. Ich möchte nicht sagen, dass die Penclic meine Arbeit besonders erleichtert, aber sie lockert die Arbeit auf und es macht (nicht zu letzt wegen meiner ungeschickten Art und dem Versuch immer wieder nach der Maus zu greifen) wirklich Spaß mit ihr zu arbeiten. Die Handhaltung empfinde ich mittlerweile als sehr angenehm und ich merke, dass sich durch das Führen der Penclic meine ganze Körperhaltung zum Positiven ändert. Die Blicke der Kollegen sind übrigens auch sehr interessant gewesen in den letzten Tagen. Sie ist definitiv eine interessante Alternative zur Maus – allerdings mit Schwächen.

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Bewertung

Für mich muss eine Maus in Stiftform nicht das Unmögliche möglich machen und mich zum Picasso werden lassen (probiert hab ich’s trotzdem mal und empfinde es als deutlicher einfacher mit der Penclic zu zeichnen, als mit der Maus!). Für mich ist es wichtig, dass der Cursor präzise und schnell über den Monitor flitzt, ich zielgenau einen Punkt klicken, Texte markieren oder Flächen verschieben kann. Ich möchte auf Seiten Scrollen und Wischen und Zoomen. Kurzum: Ich möchte mit möglichst wenig Bewegungen der Hand möglichst viel auf meinem Monitor erreichen. Genau da ist aber auch meiner Meinung nach die größte Schwachstelle dieser „Maus“.

In meinem persönlichem Ranking und im direkten Vergleich mit der – aktuell von mir favorisierten – Bluetooth Mighty Mouse von Apple mit Fingergesten-Steuerung, ist die Penclic leider nicht auf der Pole-Position. Ich bin das Finger-Wischen auf der Mighty Mouse mittlerweile so gewöhnt, dass ein einfaches Hoch-Runter-Scrollrad einen klaren Rückschritt für mich bedeutet.

Trotz deutlichen Ausbaumöglichkeiten nach oben finde ich das Konzept, das hinter der Penclic steht, äußerst interessant und die Umsetzung weitestgehend positiv. Den Abwechslungs-Charakter, im Vergleich zur herkömmlichen Maus, finde ich äußerst lobenswert. Sicherlich kann man durch die regelmäßige Nutzung auch seine Schreibtisch-Haltung verbessern und gesundheitlichen Problemen (z. B. Handgelenk-Schmerzen) entgegenwirken. Wenn der Stift nun zum Beispiel eine Multi-Touch-Oberfläche, statt der mechanischen Tasten hätte und sich vielleicht ein klitze-kleines bisschen weniger nach „Made in China“ anfühlen würde… das wäre genial – da würde ich sicherlich auch bereitwillig etwas mehr Geld für ausgeben!

Was ist mit euch? Seid ihr der klassische Maus-Nutzer oder steht auf euerm Schreibtisch auch schon moderner Schnick-Schnack zum Pixelschieben? Habt ihr bereits Erfahrungen mit Alternativen Mäusen sammeln können und könnt etwas besonders empfehlen?

Shopping

Die Penclic B3 gibt es zur Zeit noch nicht im Handel zu kaufen. Wer dennoch neugierig geworden ist und sich sein eigenes Bild machen möchte, sollte einmal im Shop des Herstellers vorbeischauen, wo man aktuell den Vorgänger (Penclic B2) für etwa 80 Euro ordern kann.


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